Pufferspeicher Wärmepumpe

Standardmäßig entnimmt eine Wärmepumpe ihrer Umgebung Energie und reicht diese in Form von Wärme ans Innere einer Immobilie weiter. Es kann jedoch sinnvoll sein, zwischen Wärmepumpe und Wärmeabgabe einen Pufferspeicher zu installieren: Dieser kann die Lebensdauer des Systems insgesamt positiv beeinflussen und es kommt zu weniger Verlust gewonnener, aber aktuell nicht genutzter Energie.

Wie funktioniert ein Pufferspeicher für Wärmepumpen?

Prinzipiell unterscheidet sich ein solcher Puffer nicht von anderen Puffersystemen, wie sie beispielsweise von PV-Anlagen bekannt sind. Schritt für Schritt sieht der Ablauf wie folgt aus:

  1. Die Wärmepumpenheizung entzieht ihrer Umgebung – der Luft, dem Erdreich oder auch dem Grundwasser – thermische Energie.
  2. Die Wärmeenergie wird ins Hausinnere weitergeleitet, wo geprüft wird, ob sie aktuell benötigt wird oder nicht.
  3. Keine Geräte benötigen derzeit Energie, die von der Pumpe erzeugt wird? Dann wird die Wärme in den Pufferspeicher weitergeleitet, bis sie abgerufen wird.

Vereinfacht ausgedrückt, dient der Puffer als Auffangstation für Wärmeenergie, die noch nicht benötigt, aber wahrscheinlich in naher Zukunft gebraucht wird. Dadurch wird vermieden, dass überschüssige thermische Energie nutzlos verbraucht wird. Dies funktioniert auch, wenn die Wärmepumpe momentan nicht eingeschaltet ist: Der Pufferspeicher arbeitet unabhängig und steht immer bereit, wenn er gefordert wird.

Kosten: Wie teuer ist ein Pufferspeicher?

Pufferspeicher in einem Heizungskeller

Dies hängt, neben der verwendeten Technologie für die Zwischenspeicherung der Wärme, von der Kapazität des Speichers ab. Gemessen wird das Volumen eines Puffers in Litern. Daraus lässt sich ableiten, wie viel Heiz- und Brauchwasser vorgehalten werden kann.

Technikbedingt fallen die preislichen Unterschiede recht groß aus – und sie wachsen nicht linear an. Sehr kleine Speicher mit einer Größe von 50 Litern Fassungsvermögen können mit bis zu 500 Euro zu Buche schlagen. 100 Liter gibt es jedoch bereits für 700 Euro – und für 1.000 Liter werden etwa 3.000 Euro fällig. Durch die Technik entstehen weitere Variablen, denn beispielsweise existieren sowohl Schichtladespeicher als auch Kombispeicher (dazu später mehr). Erstere sind teurer, aber je nach Einsatzbereich nicht immer besser.

Alle Angaben sind nur als grobe Richtwerte zu verstehen: Ebenso wie die Kosten für die Wärmepumpen selbst unterscheiden sich auch die Preise für Speicher erheblich – je nach Einsatzort, regionalen Gegebenheiten, Händlern, Marktangebot und mehr. Im Vorfeld sollten Sie sich ausführlich beraten lassen, um keinen Fehler beim Einkauf zu begehen.

Warum ist ein Pufferspeicher nützlich?

Schichtladespeicher

Zahlreiche Vorteile sprechen für die Installation eines Puffers als Warmwasserspeicher – unter anderem:

  1. Ohne Pufferspeicher muss sich die Wärmepumpe je nach aktuellem Energiebedarf im Haus häufiger ein- und ausschalten. Dadurch erhöhen sich typische Verschleißerscheinungen, die an allen mechanischen Geräten mit beweglichen Teilen früher oder später auftauchen. Die Pumpe kann kontinuierlich durcharbeiten, wenn ein Speicher installiert ist, wodurch sich die Lebensdauer des Gesamtsystems erhöhen kann.
  2. Wirklich effizient arbeitet die Wärmepumpe dann, wenn sie die aufgenommene Wärme stetig wieder abgeben kann. Ohne Pufferspeicher passiert dies eventuell nicht. Sofern die Größe des Speichers ausreichend dimensioniert ist, kann die Wärmeabgabe permanent erfolgen, was die Effizienz des Systems insgesamt verbessern.
  3. Die Flexibilität wird erhöht, da diese Puffer Wärme aus verschiedenen Quellen integrieren können (sofern beim Einkauf das richtige Modell gewählt wird). So könnte ein Teil der Energie aus der Warmwasserpumpe stammen, während anteilig auch Wärmeenergie durch Photovoltaik oder ähnliche Systeme hinzugefügt wird. Der Kauf eines einzigen Speichers kann sich somit positiv auf Wärmepumpen, PV und ähnliche Systeme zur selben Zeit auswirken.

Zusätzlich lässt sich Geld sparen: Speichern Sie Wärme vor, müssen Sie diese im Bedarfsfall nicht einkaufen. Dies kann vor allem dann finanziell sinnvoll sein, wenn die Energieversorger die Preise nach oben justieren. Durch einen Zwischenspeicher müssen Sie diese erhöhten Preise nicht zahlen, sondern verlassen sich auf die vorgespeicherte Wärme im Speicher.

Passende Puffer finden: Worauf kommt es an?

Pufferspeicher Luft-Wasser-Wärmepumpe

Warmwasserpumpen sollten nicht auf gut Glück mit einem beliebigen Speicher kombiniert werden. Stattdessen ist es empfehlenswert, den richtigen Puffer für die jeweilige Situation und vorhandene Pumpentechnik vor Ort zu kaufen. Mehrere Varianten kommen infrage:

  • Schichtladespeicher sind sehr energieeffizient. Sie dienen als Warmwasserspeicher, der im Inneren jedoch in mehrere Zonen unterteilt ist. Wärmeres Wasser wird oben im Speicher zwischengelagert, kälteres Wasser hingegen unten. Das Wasser kühlt dadurch langsamer aus, was sehr effizient ist. Gleichzeitig gilt jedoch, dass diese Speicherart zu den teuersten Varianten gehört.
  • Wer nicht viel Platz hat, kann zum integrierten Pufferspeicher greifen: Diese Systeme werden direkt in bestehende Wärmepumpen installiert, wodurch der Platzbedarf minimal ist. Die Installation geht für professionelle Monteure vergleichsweise schnell von der Hand, was die Kosten bei der Montage senken kann.
  • Multivalente Speicher beziehen ihre Energie aus mehreren Quellen. Wird nicht nur eine Warmwasserpumpe betrieben, sondern vielleicht auch noch PV auf dem Dach, sammeln diese Speicher die Energie aus beiden Quellen zur selben Zeit. Hausbesitzer, bei denen dies gegeben ist, sind mit dieser Kombination in der Regel am besten beraten.

Wer sich unsicher ist, sollte den Rat von Experten berücksichtigen. Ihre Erfahrungen helfen dabei, die Sachlage vor Ort korrekt einzuschätzen und die passende Speichervariante zu empfehlen.

Warum ist Expertenrat wichtig?

Pufferspeicher für Wärmepumpen sind komplexe Zusatzinstallationen, deren Auswahl und Montage Fachwissen erfordert. Beispielsweise nehmen Laien häufig an, dass ein größeres Fassungsvolumen automatisch besser ist. Dies ist bei einem Warmwasserspeicher jedoch nicht der Fall.

Ist die Größe des Speichers schlicht überdimensioniert, kann dies die Effizienz des Gesamtsystems sogar reduzieren: Wärmeverluste treten auf, die aufgenommene Energie wird zunächst zwischengespeichert und geht anschließend trotzdem verloren. Die Effizienz sinkt, die Kosten steigen: An diesem Beispiel wird deutlich, warum die Auswahl des richtigen Speichers nicht trivial ist.

Daher ist dringend zu empfehlen, sich im Voraus mit dem richtigen Fachpersonal in Verbindung zu setzen. So wird gewährleistet, dass Wärmepumpen und Speicher ideal aufeinander abgestimmt werden und keine Fehlkäufe passieren.

Quellen:

  • DasHaus: „Pufferspeicher für Wärmepumpe: Vorteile, Nachteile, Kosten“, unter https://www.haus.de/bauen/pufferspeicher-fuer-waermepumpe-37802 (abgerufen am 02.07.2024)
  • heizung.de: „Wärmepumpe und Pufferspeicher: Wie sinnvoll ist die Kombination?“, unter https://www.heizung.de/waermepumpe/wissen/benoetigt-die-waermepumpe-einen-pufferspeicher.html (abgerufen am 02.07.2024)
  • gruenes haus: „Wärmepumpe mit Pufferspeicher: eine sinnvolle Kombination?“ unter https://gruenes.haus/pufferspeicher-waermepumpe (abgerufen am 02.07.2024)