wasserfuehrender kaminofen mit wassertasche

Eine Wassertasche macht aus einem Einzelfeuerstelle eine Heizung. Sie sorgt dafür, dass der Kamin nicht nur einen einzelnen Raum, sondern ein ganzes Gebäude mit Wärme und Warmwasser versorgen kann. Die Funktionsweise entspricht dem Prinzip einer klassischen Zentralheizung: Die Wassertasche in einem befeuerten Heizofen übernimmt die Funktion des Wärmetauschers. Direkt an die Brennkammer beziehungsweise Feuerstelle angrenzend stellt sie das Bindeglied zwischen Verbrennungswärme und Wärmetransport dar. In der Wassertasche enthaltenes Wasser fließt in einen wassergeführten Zirkulationskreislauf.

die funktion der warmwassertasche in einem kaminofen heizsystem

Die Wärme des transportierten Wassers wird entsprechend Anlagenauslegung und Bedarf an beliebigen Stellen des Kreislaufs abgenommen. Gängige Wärmeaufbewahrungs- und Nutzungsorte sind Speicher. Durch die Weiterleitungsmöglichkeit wird eine Einzelfeuerstelle wie ein Zimmerofen oder Kamin zu einer dezentral nutzbaren Wärmequelle. Je nach Leistungsfähigkeit übernimmt die durch Wassertaschen eingefangene Wärme die Heizversorgung auch weit vom Kamin- oder Ofenstandort befindlichen Bedarfsstellen.

Gewichtung der Wärmeanteile

Bei der Planung eines Wasser führenden Kaminheizsystems wie einem Holzofen oder einem Pelletofen mit Wassertasche muss die Wärmeverteilung berücksichtigt werden. Der Feuerungsvorgang versorgt den Kaminofen mit direkter Strahlungswärme parallel zum Wassertascheninhalt. Das Verhältnis der Wärmeanteile führt bis zu einer Abnahme der Strahlungswärme auf etwa ein Drittel der Gesamtleistung. Wichtig ist die Kalkulation des Wärmebedarfs an Ort und Stelle getrennt vom externen Bedarf.

Die Größe von Wassertaschen in Abhängigkeit von der Wärmeerzeugungspotenz der Feuerung beeinflusst diese Relation maßgeblich. Die Gewichtung kann grundsätzlich zwei Tendenzen angeglichen werden:

  • Die lokal wirksame Wärme steht im Vordergrund und nur Überkapazitäten speisen den externen Heizkreislauf
  • Die effiziente und leistungsadäquate Externwärmeversorgung lässt lokale Wärmeabgabe übrig.

Mitbestimmend ist die Kapazität des Pufferspeichers. Wenn der Speicher voll ist, sollte die lokale Betriebszeit der Feuerung bereits lange für die optimale Raumtemperatur gesorgt haben. Der Indikator Vorortwärme sollte die Außerbetriebnahme sprich den Nachfeuerungsbedarf nicht führend steuern.

Ergänzung für die Sommerperiode

Eine Wassertasche befindet sich in den meisten Konstruktionsformen im Ofen- oder Kamininnenraum und grenzt direkt an die Feuerungsstelle. Das auch als Wasserregister bezeichnete Bauteil liefert die Wärme zum Pufferspeicher. Idealerweise wird diese Heizquelle durch eine Solarthermie ergänzt. Sie sorgt außerhalb der Heizperiode dafür, dass der Kamin nur aus ästhetischen Gründen in Betrieb gesetzt werden muss.

Wassertasche: Kosten und Einbau

Einzelne Modelle können in unterschiedlichen Formen in oder an Feuerungs- und Ofenbrennkammern montiert werden. Entgegen ihrer Bezeichnung Wassertasche besteht das Wärmetauschelement meist aus einem spiralförmigen Rohr. Es wird in die Hitze gehängt und das erhitzte Wasser fließt ab, um frischem kühleren Nachschubwasser Platz zu machen. Die einfachsten Modelle kosten ab etwa 100 Euro und können auf bis zu 300 Euro steigen. Erhältlich sind Wassertaschen bei Ofen- und Kaminherstellern.

Unverzichtbar ist eine professionelle technische Umsetzung, da hydraulische, physikalische und thermische Fragen genehmigungsfähig beantwortet und umgesetzt werden müssen. Dimensionierung der Bauteile, Leitungs- und Rohrquerschnitte sowie Strömung und Druck müssen korrekt berechnet werden. Durch die Nähe zum Brennvorgang und der entsprechenden Ascheentwicklung empfiehlt sich das Wassertasche reinigen durchschnittlich dreimal jährlich.