Wasserverbrauch-WasserzählerIn Deutschland genießen wir einen verhältnismäßigen Luxus: der Wasserverbrauch wird lediglich durch unser eigenes Verhalten limitiert. Während Wasserknappheit in anderen Ländern beziehungsweise in heißen Regionen, vor allem in den Sommermonaten, nahezu omnipräsent ist, beeinflusst diese das Leben in Deutschland wenig bis gar nicht. Sich genauer über den eigenen Wasserverbrauch zu informieren, ist aber dennoch empfehlenswert: nicht nur ist Wasser ein kostbares Gut, auch lässt sich durch kleinere Einschränkungen mitunter viel Geld sparen.

Wie liest man den Wasserverbrauch ab?

Bevor wir uns dem „wie“ widmen, geht es an das „Wo“. In Ihrem eigenen Einfamilienhaus wissen Sie in der Regel bereits, wo sich die Wasserzähler befinden. In einer Mietwohnung ist das aber manchmal gar nicht so einfach. In den meisten Fällen finden Sie die Wasserzähler in den jeweiligen Räumen, also direkt im Bad oder der Küche, in der Regel da, wo auch Verrohrungen entlanglaufen. Typische Orte sind unter der Spüle in der Küche und über dem Spülkasten (mitunter in die Wand eingearbeitet) im Bad. Seltener befinden sich die Zähler zentral angebracht, dann am Steigrohr im Keller. In einem Einfamilienhaus finden Sie die meisten Zähler direkt am Hauptwasserhahn.

Sobald Sie die Wasserzähler ausfindig gemacht haben, können Sie diese selbständig ablesen. Zuerst ist aber zu unterscheiden, ob Sie auf einen Warm– oder einen Kaltwasserzähler schauen. Hilfreich ist die Farbcodierung. Beim Warmwasserzähler ist die Zahlenreihe in der Mitte rot umrandet, beim Kaltwasserzähler ist sie hingegen blau gerahmt. Mitunter haben Sie bereits digitale Wasserzähler, dann ist das Ablesen gleich noch viel einfacher. Sie zeigen die Zahl elektronisch an und normalerweise ein relativ eindeutiges Symbol, um zwischen Warm- und Kaltwasser zu unterscheiden.

Bei mechanischen Wasseruhren, die immer noch den Löwenanteil in Deutschland ausmachen, ist das Ablesen ebenfalls nicht schwer. Die lange Zahlenreihe ist die wichtigste Zahl, denn diese gibt den Wasserverbrauch an – und zwar in Kubikmetern. Notieren Sie hierfür zuerst die schwarzen Ziffern vor dem Komma, danach die roten Ziffern nach dem Komma. Normalerweise befindet sich an mechanischen Wasseruhren noch ein Zahnrad, auch diese Werte sollten Sie notieren. Tatsächlich zeigen sowohl die Zahnrädchen als auch die Zahlenreihe das Gleiche an, nur in unterschiedliche Einheiten. Die Zahlenreihe in Kubikmeter, die Zahnrädchen in Liter.

Übrigens: Sollen Sie den Wasserverbrauch im Auftrag der Wasserwerke ablesen, dann reicht normalerweise die „schwarze“ Zahl.

Mehr zum Wasserverbrauch in Deutschland

Wie viel Wasser verbraucht der Deutsche:

– pro Jahr?
– pro Kopf?
– pro Tag?

Bei einem Singlehaushalt bewegt sich der Verbrauch zwischen 90 und 140 Litern. Eine kleine Familie (3 Personen) kommt auf einen täglichen Verbrauch von rund 270 und 420 Litern, was auch maßgeblich vom Alter des Kindes abhängig ist. Vier Personen verbrauchen pro Tag in einer Wohngemeinschaft oder als Familie etwa 360 und 560 Litern. Offiziellen Angaben der BDEW nach, entsteht pro Kopf ein Verbrauch von etwa 127 Litern täglich, also rund 46.000 Liter pro Jahr.

Natürlich ist diese Angabe generell nicht repräsentativ, denn wie viel Wasser verbraucht wird, ist maßgeblich vom eigenen Alltag und den Lebensgewohnheiten abhängig. Jemand, der täglich eine Waschmaschine startet, wird zwangsläufig einen weitaus höheren Verbrauch vorweisen als jemand, der lediglich einmal in der Woche wäscht. Außerdem können persönliche Vorlieben, zum Beispiel zwischen einer kurzen Dusche oder einem heißen Vollbad, einen erheblichen Unterschied ausmachen.

Eine Statistik des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) zeigt außerdem eine interessante Diskrepanz zwischen Bewohnern von Einfamilienhäusern und solchen in Wohnungen in Mehrfamilienhäusern. Bewohner von Mehrfamilienhäusern verbrauchen pro Kopf im Durchschnitt nämlich rund 20 % weniger Wasser als Personen in Einfamilienhäusern und reduzieren ihre Kosten damit nachhaltig.